Interimsethik

meint nach Albert Schweitzer die vor allem in der Bergpredigt sichtbar werdende Ethik Jesu, die den Charakter des Vorläufigen (lat. interim: inzwischen, unterdessen) besitzt. Die Forderungen der Bergpredigt sind nach diesem Deutungsansatz in der Gewissheit formuliert, dass das Ende dieser Welt bevorsteht und die Gottesherrschaft naht. Nur für diese Zwischenzeit bis zur vollkommenen Verwirklichung des Reiches Gottes, für diesen Ausnahmezustand, der zu einer außerordentlichen Anstrengung befähigt, seien Jesu Weisungen gedacht.