Lexikon

Gottes Sohn

Mit dieser aus dem Glaubensbekenntnis vertrauten Bezeichnung Jesu ist zunächst nicht eine biologische Abstammung gemeint, sondern im Sinne der jüdischen Tradition eher eine besonders enge Zugehörigkeit: Gott und Jesus gehören zusammen. Jesus selbst hat diesen Titel für sich nicht beansprucht, wenn auch die Anrede »Abba« (Papa) seine vertrauensvolle Beziehung zu Gott zeigt. Er wollte jedoch alle Menschen einladen, sich als Kinder Gottes zu verstehen (»Vater unser«). Erst nach Ostern wurde der Titel von den Christinnen und Christen exklusiv auf ihn bezogen. Im Zuge der Ausbreitung des Christentums in der griechisch-römischen Welt (wo man Göttersöhne von alters her kannte, vgl. die Geschichten von Zeus) wurde Jesu Gottessohnschaft mehr und mehr im Sinne einer besonderen Abstammung (Jungfrauengeburt) verstanden.

Gottesdienstablauf

Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Verbreitet ist in lutherischen Kirchen die folgende Grundform, die im Evangelischen Gesangbuch und auf der Homepage der evangelischen Kirche in Bayern genauer erläutert wird:
A)    Eröffnung und Anrufung: Nach dem Glockengeläut, einer Eingangsmusik und dem Eingangslied begrüßt der Pfarrer/die Pfarrerin die Gemeinde und eröffnet den Gottesdienst »im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes«. Es folgen Gebet und Besinnung, Wechselgesänge zwischen Pfarrer/in und Gemeinde (Kyrie eleison/Herr erbarme dich und Gloria/Ehre sei Gott in der Höhe) und eine Psalmlesung.
B)    Verkündigung und Bekenntnis: Texte aus der Bibel werden vorgelesen; die Gemeinde antwortet mit dem Glaubensbekenntnis. In der Predigt wird ein Bibeltext ausgelegt; darauf folgen ein Lied und die Kollekte (Sammlung für einen guten Zweck).
C)    Das Abendmahl wird ein bis zweimal im Monat und zu besonderen Anlässen gefeiert.
D)    Sendung und Segen: Der Gottesdienst schließt mit Abkündigungen (aktuellen Informationen aus der Gemeinde), Fürbitten, dem Vaterunser und dem Segen. Zum Ausgang erklingt wiederum Musik.

 

Gottesfürchtige

werden in der Bibel Menschen genannt, die im heidnischen Umfeld aufgewachsen sind, aber mit dem Judentum sympathisieren, ohne sich aber beschneiden zu lassen und gänzlich zum Judentum überzutreten.

Gottesknechtslieder

Gottesknechtslieder: Im zweiten Teil des Jesajabuchs (»Deuterojesaja«) finden sich vier Lieder über einen Propheten, der von den Menschen verworfen wurde, aber gerade als Leidender der wahre »Knecht Gottes« ist (z. B. Jes 53,1–12). Den ersten Christen halfen diese Lieder, die Passion Christi zu deuten.

Gottesmord-Vorwurf

Mit dem Vorwurf des Gottes- oder Christusmordes wurde Juden (v.a. mithilfe von Mt 27,25) eine angebliche Kollektivschuld am Tod Jesu als Sohn Gottes angedichtet, obgleich dieser absurde Vorwurf weder etlichen anderen Bibelstellen noch dem Glaubensbekenntnis entsprach. Nach dem Aufstieg der Kirche zur Staatsreligion wurden mit diesem Vorwurf massive Unterdrückung und Verfolgung der jüdischen Minderheit gerechtfertigt. Als vermeintlichen Beweis für die Richtigkeit des Vorwurfs entstand die Propaganda vom Hostienfrevel. Der Gottesmord-Vorwurf bereitete den Boden für die Entstehung des modernen Antisemitismus.

Götzen

In der Bibel werden die nichtjüdischen bzw. nichtchristlichen Götter Götzen genannt. Im weiteren Sinne wird (z. B. von Martin Luther) auch als »Götzendienst« bezeichnet, wenn Menschen sich in gefährlicher Weise abhängig machen, wenn sie z. B. Stars oder Politiker »vergöttern« oder sich ganz auf materiellen Besitz verlassen.

Graffito

(Pl. Graffiti), ital. graffiare: kratzen, das Gekratzte, bezeichnet ursprünglich eine Kratzputztechnik, bei welcher verschiedenartige Putzschichten aufgetragen und dann durch Wegkratzen der oberen Schicht reliefartige Motive gestaltet werden. Heute versteht man unter Graffiti viele unterschiedliche Erscheinungsformen, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass es sich um sichtbare Bilder oder Zeichen handelt, die unaufgefordert und anonym, von Einzelpersonen oder Gruppen auf öffentlichen Oberflächen angebracht werden.

Grundgesetz

Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beinhaltet die rechtliche und politische Grundordnung des deutschen Staates: Niemand darf in Deutschland etwas tun oder sagen, was ihm widerspricht. Auch jeder Politiker und Richter muss sich am Grundgesetz orientieren. Der erste Teil des Grundgesetzes enthält die Grundrechte (Art. 1–19). Der 1. Artikel beginnt mit dem wichtigsten Satz des Grundgesetzes: »Die Würde des Menschen ist unantastbar.«

Grundrechte

bezeichnen die »rechtlich-institutionell verbürgten Menschenrechte« (M. Kriele). Als Freiheitsrechte garantieren sie den Schutz der Menschen vor unberechtigten staatlichen Ein- oder Übergriffen sowie vor solchen der Mitmenschen.

Grünewald, Matthias

(ca. 1480–1528) war ein bedeutender Maler und Grafiker der Renaissance. Von ihm stammt der Isenheimer Altar (bei Colmar im Elsass), der zu den bekanntesten Darstellungen der Passion Jesu gehört.

 

 

Gute Nachricht

(oder Gute Nachricht Bibel) bezeichnet eine moderne ökumenische Bibelübersetzung in heutigem Deutsch, die besonderen Wert darauf legt, dass die biblischen Texte ohne besondere Vorkenntnisse und zusätzliche Erklärungen verständlich sind. Sie wird von evangelischen und katholischen Bibelwerken vertrieben.